Wenige Elemente prägen unsere Kulturlandschaft so stark wie frei stehende, alte Bäume. Das gilt auch für die alten Sommerlinden, die als Naturdenkmal die Schutzengelkapelle umrahmen. Bei den Bäumen handelt es sich um zwei Altlinden und zwei Nachpflanzungen aus dem 19. Jahrhundert. Das genaue Alter der ältesten Bäume lässt sich heut nicht mehr bestimmen, da bei Linden ab einem Alter von 100 bis 150 Jahren das Kernholz zu verrotten beginnt und die Jahresringe nicht mehr zählbar sind. Die Schutzengelkapelle wurde laut Altarinschrift im Jahr 1668 von Balthasar Ferdinand von Hornstein wieder erbaut und renoviert. Sie befindet sich bis heute im Besitz des ortsansässigen Freiherren von Hornstein.
Bürger aus Grüningen bewirtschaften seit mehreren Generationen die Krautgärten am Ortsrand des Dorfs. Angebaut werden vor allem Kartoffeln sowie robuste und pflegeleichte Gemüsesorten. Die Krautgärten werden dabei nicht ganzjährig umgetrieben, sondern im Spätherbst komplett abgeerntet und gepflügt. Von den meisten Bewirtschaftern wird nicht die ganze Fläche bestellt. In der Regel liegt ein Teil brach. Teilweise werden artenreiche Blumenwiesen ausgesät, die viele Insekten anlocken. Sie spielen als Bestäuber eine wichtige Rolle im Naturhaushalt.
Rund um Riedlingen kommen drei unterschiedliche Landschaftstypen auf recht engem Raum zusammen: der Südrand der Schwäbischen Alb, das fruchtbare Altmoränenland und die Talaue der Donau, die das Altmoränengebiet durchschneidet. Die Schwäbische Alb ist das größte Kalkgebiet Mitteleuropas und wird von Jurakalken aufgebaut. Donauwärts tauchen die Juraschichten unter die jüngeren tertiären und pleistozänen (eiszeitlichen) Sedimente des oberschwäbischen Alpenvorlandes ab. Rund um Riedlingen sind die tertiären Molasseablagerungen von jüngeren, eiszeitlichen Moränen, Schottern und Sanden überdeckt. Die äußersten Endmoränen des Altmoränenlandes sind beim weitesten Eisvorstoß der Riss-Kaltzeit entstanden. Sie reichen bis nördlich von Riedlingen.
Blühende bunte Wiesen mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt gehören seit jeher in das Bild unserer Kulturlandschaft. Ein besonders schönes Beispiel ist die artenreiche, seit vielen Jahren extensiv bewirtschaftete Magerwiese am Biodiversitätspfad. Sie wird nicht gedüngt, Anfang Juli erfolgt der späte erste Schnitt als Pferdeheu, der zweite Schnitt (Öhmd) fällt in den Frühherbst. Im Juni grüßen Magerarten wie Wiesen-Flockenblume, Kleiner Klappertopf und Wiesen-Salbei, Gräser wie Goldhafer, Knäuelgras und Wiesenrispe biegen sich im Wind. Während dieser Zeit wird das Wiesenparadies von unzähligen Heuschrecken, Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen besucht.