Dienstleistungen
Die Verfahrensbeschreibungen beschreiben eine Vielzahl von kommunalen und staatlichen Verwaltungsdienstleistungen und Vorgängen. Insbesondere erhalten Sie Informationen zu den erforderlichen Unterlagen die zu einer bestimmen Verwaltungsdienstleistung notwendig sind (z.B. Beantragung eines Reisepasses), zu Voraussetzungen, den zuständigen Stellen oder den Verfahrensabläufen, etc. Über die A-Z-Liste können Sie eine Vorauswahl nach den Anfangsbuchstaben des von Ihnen gesuchten Verfahrenstyps treffen.
Führungszeugnis (erweitert) beantragen
Polizeiliche Führungszeugnisse geben Auskunft darüber, ob die im Zeugnis bezeichnete Person vorbestraft ist oder nicht. Arbeitgeber verlangen daher oft vor der Einstellung eines neuen Arbeitnehmers oder einer neuen Arbeitnehmerin die Vorlage eines Führungszeugnisses.
Wenn Sie hauptberuflich oder ehrenamtlich mit Minderjährigen arbeiten wollen, müssen Sie auf Verlangen ein "erweitertes Führungszeugnis" vorlegen.
Am häufigsten werden folgende Führungszeugnisse gewünscht:
- das Führungszeugnis (N) für private Zwecke
- das Führungszeugnis (O) zur Vorlage bei einer deutschen Behörde
Das erweiterte Führungszeugnis soll die Beschäftigung von einschlägig vorbestraften Bewerbern und Bewerberinnen in sensiblen Bereichen verhindern. Dazu zählen beispielsweise folgende Tätigkeiten:
- Erzieher oder Erzieherin
- Lehrer oder Lehrerin
- Schulbusfahrer oder Schulbusfahrerin
- Bademeister oder Bademeisterin
- Sporttrainer oder Sporttrainerin
Die Daten des Führungszeugnisses stammen aus dem Bundeszentralregister. Das Bundeszentralregister enthält beispielsweise strafgerichtliche Verurteilungen, Entscheidungen von Verwaltungsbehörden und Gerichten und Vermerke über die Schuldunfähigkeit.
In das erweiterte Führungszeugnis werden dieselben Eintragungen wie in ein einfaches Führungszeugnis aufgenommen. Daneben werden weitere Verurteilungen vermerkt, die einer Arbeit mit Minderjährigen entgegenstehen können, beispielsweise alle Geldstrafen wegen Besitzes von Kinderpornographie oder exhibitionistischer Handlungen.
Die Eintragungen bleiben nicht auf Dauer im Register. Nach Ablauf bestimmter Fristen werden sie gelöscht. Enthält das Bundeszentralregister keine für das Führungszeugnis relevanten Daten, steht im Führungszeugnis "Inhalt: keine Eintragung". Die betreffende Person darf sich dann als nicht vorbestraft bezeichnen.
Wird für eine Person, die die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedstaates der EU besitzt, ein Führungszeugnis beantragt, wird automatisch ein europäisches Führungszeugnis ausgestellt.
Dies ist unabhängig davon, welche Art eines Führungszeugnis beantragt wird (normales Führungszeugnis, erweitertes Führungszeugnis, Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde…). Es besteht auch keine Wahlmöglichkeit, kein Europäisches Führungszeugnis zu erhalten.
Hat eine Person neben der deutschen Staatsangehörigkeit eine oder mehrere EU-Staatsangehörigkeiten, wird ebenfalls ein Europäisches Führungszeugnis ausgestellt; bei mehreren EU-Staatsangehörigkeiten werden Auskünfte aus allen Herkunftsstaaten eingeholt.
Zuständige Stelle
die Gemeinde-/Stadtverwaltung Ihres Wohnortes
Persönlicher Kontakt
Hochbauamt
Hochbauvorhaben und Gebäudeunterhaltung, Unterhaltung von Spielplätzen
Geschäftsstelle Gemeinderat
Geschäftsstelle Gemeinderat, Kommunalrecht, Erlaubnisse zum Böllerschießen, Homepage, Fachliteratur, Mobilfunk
Leiter Steuer- und Liegenschaftsamt
Leitung Steuer- und Liegenschafstamt, Grundbucheinsichtsstelle
Steuer- und Liegenschaftsamt
Abwasser entsorgen, Erdbestattung - Beerdigung beauftragen, Feuerbestattung, Grundsteuer, Grundstücksanschluss an Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungseinrichtunge - Beiträge zahlen, Hundehaltung: Namensänderung mitteilen, Befreiung beantragen, Hund anmelden, Hund abmelden, Wasseranschluss melden.
Finanzverwaltung
Allgemeine Finanzverwaltung, Zuschüsse
Vorzimmer Hauptamtsleitung, Geschäftsstelle Gemeinderat, Kindergartengebühren, Beschaffungen, Versicherungswesen, Schulen
Hochbauamt
Konzeption, Planung und Ausschreibung sowie Bauleitung und Abrechnung von Hochbauprojekten
Planung, Ausschreibung, Vergabe und fachtechnische und rechnerische Feststellung von Bauleistungen
Abschluss und Abwicklung von Ingenieurverträgen sowie Wahrnehmung der Bauherrenfunktion
Zentrale
Baurechtsamt
Sekretariat Baurechtsamt
Bauleitplanung
Gaststättenwesen, Ordnungsamt, Standesbeamtin
Einwohnermelde- und Standesamt, Gewerbeamt
Standesamt, Beurkundung von Geburten, Eheschließungen u. Sterbefällen, Anmeldung zur Eheschließung, Namensführung, Personenstandsurkunden, Familienbuchabschriften, Kirchenaustritte, Meldewesen, Pässe, Ausweise, Führungszeugnisse, Fundsachen, Gewerbeamt
Vorzimmer Haupt- und Ordnungsamt
Vorzimmer Haupt- und Ordnungsamt, Verwarnungsgelder bei Halt- und Parkverstößen
Brand- & Bevölkerungsschutz
Sachbearbeitung Feuerwehrwesen, Bevölkerungsschutz, Leiter der Feuerwehr (Stadtbrandmeister)
Baurechtsamt
Baugenehmigungen, Kenntnisgabeverfahren
Einwohnermelde- und Standesamt
Einwohnermelde- und Standesamt, Meldewesen, Pässe, Ausweise, Führungszeugnisse, Fundsachen
Haupt- und Personalamt
Personalangelegenheiten
Leitung Stabsstelle Bürgermeisteramt
- Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit -
Wirtschaftsförderung, Öffentlichkeitsarbeit
Wohnungsverwaltung, Vermietungen, Sportplatzbelegungen
Stellv. Kämmerin
Allgemeine Finanzverwaltung
Steuer- und Liegenschaftsamt
Vorzimmer Liegenschaftsamt, Pachtangelegenheiten (Kleingärten, landw. Grundstücke, Jagdpacht), Grundstücksangelegenheiten
Hauptamt
Vorzimmer Ordnungsamt, Märkte
Leiterin Ordnungsamt
Leitung Ordnungsamt
Leiter Finanzabteilung
Aufstellung und Vollzug Haushaltspläne Stadt, Hospitalpflege, Wasserwerk und Abwasserwerk, Jahresabschlüsse, Kredite
Leiter Hauptamt
Personalwesen, Ausbildung, Kindergärten, Schulen, Städtepartnerschaften
Bauverständiger, Baurecht, Baugenehmigungen, Denkmalschutz, Statik
Stadtbaumeister
Leiter Stadtbauamt, Stadtplanung, Bauleitplanung, örtliche Entwicklungskonzepte und Bauvorschriften, Hochbauvorhaben, Gutachterausschuss
Ordnungsamt
Straßenverkehrsrecht, Straßenrecht, Sichtfreiheit von Straßen, ÖPNV, Schülerbeförderung
Leistungsdetails
Voraussetzungen
Ein erweitertes Führungszeugnis ist gesetzlich vorgesehen oder Sie brauchen es in bestimmten Fällen. Diese Fälle sind:
- Prüfung der persönlichen Eignung für die Wahrnehmung der Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe nach § 72 a SGB VIII
- Ausübung einer sonstigen beruflichen oder ehrenamtlichen Beaufsichtigung, Betreuung, Erziehung oder Ausbildung von Minderjährigen
- Ausübung einer Tätigkeit, die in vergleichbarer Weise geeignet ist, Kontakt mit Minderjährigen aufzunehmen
Verfahrensablauf
Sie können den Antrag stellen:
- persönlich bei der Meldebehörde Ihrer Gemeinde (Bürgerbüro)
- schriftlich, ebenfalls bei der Meldebehörde Ihrer Gemeinde, unter Nennung der Personendaten (Geburtstag, Geburtsname, evtl. abweichender Familienname, Vorname/n, Geburtsort, Staatsangehörigkeit, Anschrift). In diesem Fall muss die Unterschrift auf dem Antragsschreiben amtlich oder öffentlich beglaubigt sein. Wenn nicht schon aus der Beglaubigung der Unterschrift ersichtlich, muss die Richtigkeit der Daten nachgewiesen werden. Setzen Sie sich auch wegen der Gebührenbegleichung vor der schriftlichen Antragstellung mit der zuständigen Meldebehörde in Verbindung.
- über ein Onlineportal direkt beim Bundesamt für Justiz
Dies bietet sich vor allem an, wenn Sie außerhalb der Bundesrepublik Deutschland wohnen.
Für jede Form der Antragstellung gilt:
Den Antrag kann auch eine gesetzliche Vertretung stellen (z.B. die Eltern für Minderjährige). Eine andere Person können Sie nicht bevollmächtigen.
Bei der Antragstellung müssen Sie angeben, ob Sie das Zeugnis für private Zwecke (N) oder zur Vorlage bei einer Behörde (O) benötigen. Wenn Sie das Zeugnis für private Zwecke benötigen, erhalten Sie es direkt vom Bundesamt für Justiz mit der Post.
Ein Zeugnis zur Vorlage bei einer Behörde wird direkt an die Behörde geschickt. Geben Sie daher die Anschrift der Behörde und möglichst auch das Aktenzeichen an. Sie können beantragen, das Behördenführungszeugnis vorher einzusehen. Es wird dann zunächst an ein von Ihnen genanntes Amtsgericht übersandt, falls es Eintragungen enthält. Dort können Sie es einsehen. Anschließend leitet das Amtsgericht das Führungszeugnis an die Behörde weiter. Der Weitergabe können Sie widersprechen. Dann wird das Führungszeugnis vernichtet.
Hinweis: Wenn Sie nicht innerhalb der Bundesrepublik Deutschland wohnen, können Sie den Antrag unmittelbar beim Bundesamt für Justiz stellen.
Erforderliche Unterlagen
- gültiger Personalausweis oder Reisepass
- schriftliche Aufforderung des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin beziehungsweise des Einrichtungsträgers auf Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses
- zusätzlich bei Führungszeugnis (O) zur Vorlage bei einer Behörde: Anschrift der Behörde und dortiges Aktenzeichen beziehungsweise Verwendungszweck
Hinweis: Lassen Sie sich von der anfordernden Stelle schriftlich bestätigen, dass bei Ihnen die Voraussetzungen für die Erteilung eines erweiterten Führungszeugnisses vorliegen.
Wenn Sie Ihr Führungszeugnis im Internet über das Onlineportal direkt beim Bundesamt für Justiz stellen möchten, brauchen Sie zusätzlich:
- neuer elektronischer Personalausweis oder elektronischer Aufenthaltstitel jeweils mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion
- Kartenlesegerät zum Auslesen des Ausweisdokumentes
- AusweisApp2
- gegebenenfalls digitales Erfassungsgerät wie Scanner oder Digitalkamera, damit Sie Nachweise hochladen können
Kosten
EUR 13,00
egal, ob nationales oder europäisches Führungszeugnis
Bearbeitungsdauer
- bei ausschließlich deutscher Staatsangehörigkeit: einige Tage
- bei anderer EU-Staatsbürgerschaft (eine oder auch mehrere): mehrere Wochen
Für die Auskunft des EU-Mitgliedstaats ist mit 20 Werktagen zu rechnen. Dazu kommen Bearbeitungszeiten des Bundesamtes für Justiz sowie die Postlaufzeit.
Sonstiges
Umfangreiche Informationen zum Bundeszentralregister finden Sie auf den Internetseiten des Bundesamtes für Justiz, einschließlich der häufigsten Fragen und Antworten dazu.
Behörden können Führungszeugnisse über bestimmte Personen erhalten, wenn sie diese zur Erledigung ihrer hoheitlichen Aufgaben benötigen. Voraussetzung ist, dass die Aufforderung an die betroffene Person, ein Führungszeugnis vorzulegen, nicht sachgemäß oder zuvor erfolglos geblieben ist. Die betroffene Person hat gegenüber der Behörde einen Anspruch auf Einsicht in das Führungszeugnis.
Rechtsgrundlage
- § 30 Bundeszentralregistergesetz (BZRG) (Antrag)
- § 30a Bundeszentralregistergesetz (BZRG) (Antrag auf ein erweitertes Führungszeugnis)
- § 30b Bundeszentralregistergesetz (BZRG) (Europäisches Führungszeugnis)
- § 30c Bundeszentralregistergesetz (BZRG) (Elektronische Antragstellung)
- § 31 Bundeszentralregistergesetz (BZRG) (Erteilung des Führungszeugnisses und des erweiterten Führungszeugnisses an Behörden)
Formulare und Onlinedienste
Freigabevermerk
Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das Justizministerium hat dessen ausführliche Fassung am 16.08.2019 freigegeben.